Flamingos am Lake Manyara

Am Vormittag fahren wir nochmals in den Tarangire Nationalpark. Erst am Nachmittag machen wir uns auf den Weg Richtung Lake Manyara. Die fahrt dorthin dauert ca 2 Stunden. Diesmal schaffen wir die paar Kilometer ohne Panne, diesmal!

Wir fahren durch das Tor hinein und erblicken einen Pool, mir schiesst sofort durch den Kopf hier ein Bad zu nehmen. Und so kommt es dann auch. Nachdem wir den Rest des Nachmittags für uns verbringen dürfen plansche ich ein wenig im kühlen Nass. Bakari hat für uns wieder ein sehr gutes Essen gekocht. Hier am See ist das Mückenaufkommen natürlich etwas verstärkt und deshalb ziehen wir uns nach dem Essen sofort in das Zelt zurück.

Am nächsten Morgen soll es zum Lake Manyara Nationalpark gehen. Gleich nach dem Frühstück brechen wir auf. Daniel, Andi, Katja und ich sitzen wieder in unseren Kleinbus und schauen gebannt durch das geöffnete Dach in die Natur. Heute ist wohl „fighting day“, denn am Wegrad entdecken wir zwei Elefantenbullen die um ihre Dominanz kämpfen. Auch zwei streitende Giraffen und Flusspferde können wir bei ihrem treiben um die Macht beobachten.

Der Lake Manyara ist recht groß, man kann im Dunst gerade die andere Seite erkennen. An dem kleinen Flussausläufer sammeln sich gerade die Flamingos, es müssen hunderte sein. Es ist als wäre das Ufer von Rasa farbenen Stoff bezogen. Nur durch das starten und landen erkennt man das Treiben der Flamingos. Hier sehen wir erneut einen Leoparden im Baum sitzen. Man riecht ihn mehr als man ihn sieht, gut versteckt zwischen den blättern ruht er sich gerade aus. Als er merkt das es immer mehr Autos werden, verschwindet er im Dickicht. Wir machen einen kleinen Stopp erst oben auf einer kleinen Plattform, später fahren wir noch hinunter zum See um einmal auszusteigen.



Wir sehen auch hier am Lake Manyara, der Park ist 320 Quadratkilometer wovon 220 nur vom Lake bedeckt ist, viele Tiere, Giraffen, Elefantenherden, Gnus, Büffel, Strauße, Affen, Nielpferde, Zebras uvm. Große Herden und auch Einzelgänger laufen uns über den Weg. Im Westen wird der Park durch steile Klippen begrenzt. Nach vielen Stunden am Lake Manyara fahren wir wieder Richtung Camplodge um Bakari unseren Koch und die Zelte abzuholen. Wir bekommen dort noch Mittagessen und packen dann alles zusammen und beladen erneut das Auto. Daniel erklärt uns das wir auf dem Weg zum Ngorongoro Krater noch einige Stopps tätigen müssen.

Der erste Stopp ist bereits im nächsten Ort um noch etwas Lebensmittel einzukaufen. Wir bleiben im auto sitzen und werden aber gleich von Einheimischen belagert. Der eine bietet irgendwelche Kettchen und Armreifen an, der nächste will uns T-Shirts anbieten, und wieder andere fragen einfach wo wir herkommen und wie wir heissen. Zum Glück dauert der Einkauf von Bakari nicht zu lange und so starten wir durch.

Der nächste Stopp ist an einer Tankstelle, was auch gut so ist denn die Tanknadel war bereits ganz unten. Vollgetankt geht es dann weiter über eine kleine Passhöhe. Am Strassenrand ist wieder viel betrieb. Plötzlich biegt Daniel links hinein in einen sehr Touristischen Souvenir Shop. Wir schauen uns fragend an, bis uns Daniel erklärt wir möchten doch aussteigen und Kucken. Dabei hatte keiner von uns dreien Lust auszusteigen und zu Kucken, schon gar nicht an solch einem Platz wo es viel zu Kommerziell ist. Ausserdem suche ich mir gerne selbst aus wo und vor allem wann ich etwas als Souvenir kaufen möchte. Wir steigen dann doch aus um Daniel einen Gefallen zu tun. Nach ein paar Minuten geht die Fahrt dann weiter. Das gleiche Procedere wiederholt sich ein weiteres mal.

Gegen 16.30 erreichen wir das Gate zum Ngorongoro Krater. Hier muss Daniel wieder ein Permit holen das aber nur 24 Stunden Gültigkeit haben wird. D.h. man kann sich insgesamt nur 24 stunden am und im Krater aufhalten, wer länger bleibt muss Strafe bezahlen. Die Fahrt führt steil hinauf, bis wir auf 2300 m am Kraterrand einen Blick in den Krater selbst bekommen. Es ist kalt hier oben und ich ziehe mir eine Jacke über ehe Daniel uns ein paar Geschichtliche Fakten über den Krater, die Entstehung und die Menschen die dort leben erklärt. Er erklärt uns auch das die Elefanten hier deutlich größer sind als in den anderen Parks und das es hier keine Giraffen gibt.

Wir fahren weiter, vorbei an dem Grab von Michael und Bernhard Grzimek, die in früheren Jahren viel für den Ngorongoro Krater getan haben. Der Blick den wir während der Fahrt immer wieder zum Krater hinunter haben ist beeindruckend.

An einem Schild was den Zeltplatz ausweist biegen wir recht hinein. Nach ein paar Metern sehen wir weidende Zebras, es dürften um die 20 Tiere gewesen sein, beim zweiten hinsehen erkenne ich das diese inmitten der Zelte stehen. Ich traue meinen Augen kaum, auch Katja und Andi können den Anblick kaum fassen. Wir stellen das Auto ab und beginnen mit dem auspacken der Zelte. Bakari und Daniel wollen diese auf der Wiese neben den Zebras aufstellen. Im Gebüsch nach unten haben wir auch schon Elefanten gesehen.

Koch und Guide sind gerade mit dem Zeltaufbau beschäftigt als es Richtung Auto raschelt. Genau neben dem Auto steht erhöht ein 5000 l Wassertank der hier wohl die Toiletten und Duschen bestückt. Aber scheinbar nicht nur diese, denn der erste Elefant hält bereits seinen Rüssel in den Tank und bedient sich hier. Es dauert nicht lange da raschelt es erneut im Dickicht und auf einmal stehen 4 Elefanten einer stattlichen Größe am Wassertank neben unserem Auto. Das alles spielt sich etwa 15 Meter von unserem gerade aufgebauten zelt und etwa 5 Meter vor meiner eigenen Nase ab. Unser Auto ist immer noch offen und im Innenraum steht noch der Korb mit unseren frischen Gemüse. Scheinbar riechen das die Elefanten uns starren bereits fixiert auf den Toyota.

Ich sage Daniel bescheit das sein Auto wohl demnächst vermutlich etwas anders aussehen dürfte wenn die vier Dickhäuter an unseren Esskorb wollen. Daniel sagt einem Ranger im Jeep bescheit der sofort reagiert und mit heulendem Motor die Elefanten wieder hinunter in die senke vertreibt.

Wir genießen noch den Sonnenuntergang bis uns Bakari zum Essen ruft. Wir sind bereits hungrig. Gerade als wir fertig sind mit Essen kommt nochmals Daniel an unseren Tisch und erklärt uns das wir wenn möglich Nachts das Zelt nicht verlassen sollten. Ich bekomme große Augen da ich zum Abendessen noch mal bestimmt 4 Tassen Tee getrunken habe, zudem muss ich hier in Afrika durch das viele Trinken min. 1 x pro Nacht austreten, na das kann ja lustig werden.

Wir verschwinden in unser Zelt, neben uns grasende Zebras die sich hier neben uns wohl fühlen und die ganze Nacht Fressen werden. Ich hoffe das ich diese Nacht durchhalte....



Keine Kommentare: