Rückblick - Resümee

Jetzt ist es schon wieder fast 14 Tage her das ich aus Afrika zurück bin. 1 Jahr hatten wir uns vorbereitet auf diese Reise und ich kann nun rückblickend sagen das es auch richtig so war. Schon alleine die Planung und das organisieren bestimmter Ausrüstungsgegenstände konnte man so gut auf das Jahr verteilen, ebenso die Impfungen die wir vorsorglich gemacht haben. Die Reise hat meine Erwartungen, die ich im Vorfeld hatte, absolut erfüllt. Auch wenn wir den Gipfel nicht erreicht haben, ist die Besteigung des Kilimanjaros für mich ein Erfolg gewesen. Es ist das drumherum was diese Reise zu einem prägendem Ereignis hat werden lassen. Und wieder einmal mehr habe ich die richtige Reisepartnerin an der Seite gehabt. 13 Tage Isomatte an Isomatte und 24 Stunden am Tag miteinander umzugehen ist sicher nicht immer einfach, zudem doch auch jeder von uns seine Macken hat. Ich hoffe Katja sieht das genauso, vielleicht schreibt auch sie noch ein paar Worte zum Abschluss.

Somit ist auch langsam das Ziel und das Bedürfnis weshalb dieser Blogg vor einigen Monaten entstanden ist erfüllt. Und vermutlich wird dies einer der letzen Einträge hier werden. Für die nächste große Herausforderung gibt es dann bestimmt wieder einen neuen Blogg den Ihr verfolgen könnt :-)

Viele Grüße


coffee



Mohammed + Ich am fusse des Kilimanjaro auf ca. 4250 m

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Arusha Hautnah - der letzte Tag

Ausser der Angst vor Moskitos war die Nacht in der Outpost Lodge sehr erholsam. Nach dem Frühstück überlegen wir Richtung Arusha Stadt zu laufen. Noch etwas skeptisch wie weit wir uns als zwei weisse Frauen in die „Großstadt“ trauen gehen wir los. Wir sind kaum auf der Hauptstraße, da quatscht uns bereits ein junger Mann im vorbeigehen an. Aus einem kurzen Jambo, wird eine kleine Unterhaltung auf Englisch.

Er ist sehr wissbegierig und Wortgewand und macht einen ehrlichen Eindruck. Er bietet uns an uns ein wenig in Arusha zu begeleiten und uns ein paar Sehenswürdigkeiten zu zeigen. Per Blick verständigen Katja und ich uns darauf das wir ihm trauen. Während des Weges plaudert der junge Tanzanier munter weiter. Er kommt aus Arusha und war auch schon als Porter am Kilimanjaro unterwegs um sich Geld für die Schule zu verdienen. Er lernt Italienisch und will einmal mehr als Porter oder Guide werden. Vielleicht auf Safaris oder eben im Büro um Touren zu organisieren. Sein englisch ist wirklich sehr gut verständlich, und bis wir schauen stehen wir nun mitten in der City.

Vorher waren wir noch kurz in einem kleinen Shop in einer Querstraße und haben dort ein paar Kleinigkeiten gekauft. In der City selbst empfiehlt er uns alles in Hosentaschen oder am Körper zu tragen. Er meint die Leute sind hier im Grunde Ehrlich aber es gibt auch leider ein paar Ausreißer. Immer wieder blickt er kurz zurück ob wir noch hinter ihm sind oder neben ihm in der Nähe. Er gibt uns Tipps wie man reagieren sollte um die ständigen Angebote die einem auf der Straße gemacht werden abzulehnen. Am besten man antwortet nicht und lässt sich auf keine Gespräche ein.

Katja wird es langsam Unwohl, da sie ihre große Kamera dabei hat, Fest drückt sie diese an ihren Körper. Sie möchte gerne einen echten Kilimanjarokaffee kaufen, nach diesem Wunsch läuft Unser Begleiter zielstrebig durch Arusha. Wir stiefeln hinterher, plötzlich stehen wir mitten im Markt, um uns herum mengen von Ständen und Leuten, Gewürze, getrockneter Fisch, Fleisch, Gemüse. Er führt uns zu einer kleinen Nische, schnell haben wir Kaffee in der Hand. Nach ein paar Verhandlungen über den Preis sind wir uns einig und halten 500 gr frische Kilimanjaro Bohnen in der Hand.

Es wird Zeit wieder Richtung Hotel zu laufen, wir signalisieren unserem Begleiter das wir den Rückweg antreten wollen. Er begleitet uns noch bis zu der Seitenstraße in der unser Hotel ist. Wir bleiben kurz stehen, bedanken uns und geben ihm 5 Dollar für die Nette Zeit in Arusha City.

In der Outpost Loudge angekommen schnabulieren wir erst einmal ein kleines Lunch. Wir liegen am Pool und genießen die letzten Sonnenstrahlen in Afrika. Die Zeit vergeht langsam, unser Flug geht erst am Abend. Den Transfer zum Flughafen haben wir für 16.30 bestellt. Als um 17 Uhr noch immer kein Auto hier ist um uns zum Flughafen zu fahren, frage ich vorsichtig nach. Der Fahrer sei schon unterwegs hören wir. Dann kann ja nichts mehr schief gehen. Kurz nach 17 Uhr kommt das Auto und bringt uns zum Flughafen. Die Fahrt dauert etwa 45 Minuten. Jetzt sehen wir noch bei Tageslicht den kleinen Kilimanjaro Airport. Wir können gleich durch die Kontrolle, müssen nur noch 2 Formulare ausfüllen bis wir nach dem Check in der großen Lounch sitzen. Langsam füllt sich der Raum, alle warten auf die Maschine um 20.55. Fast Pünktlich besteigen wir die KLM und nehmen den Rückflug über Dar a Salam in Angriff.




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Massairinder


Massaiherde am Kraterrand des Ngorongoro


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Auf Crzimek Pfaden – Ngorongoro Krater

Die Nacht war ruhig, wenn man von dem ständig kauenden Zebras einmal absieht. Ich musste zwar dann doch einmal kurz Nachts das Zelt verlassen, habe dabei extra die Stirnlampe aus- gelassen und im Nebel bin ich auch nicht weit Gelaufen. Zu dem Zeitpunkt war es auch ganz ruhig um mich herum.

Jetzt stehen wir oben am Kraterrand, es ist bereits hell und wir schauen den Wolken zu wie sie wie ein Wasserfall über den Kraterrand hinab in die Tiefe gleiten. Die Sonne steht wie ein Roter Ball am Horizont und taucht die Umgebung in ein warmes Licht. Die Zebras sind auch verschwunden. Es gibt Frühstück, den letzten Schluck Tee trinke ich draussen und genieße noch ein bisschen das Schauspiel des Wasserfalls aus Wolken.

Wir packen alles zusammen, denn heute kommt auch Bakari mit auf die Safari. Er hat für uns auch Lunchpakete zusammengestellt die wir irgendwann gegen Mittag irgendwo unten im Krater zu uns nehmen werden. Das Auto ist startbereit und so fahren wir zum Gate oben am Kraterrand. Jetzt geht es steil bergab, 600 Meter messen die Steilen Felswände hinab in den Krater. Kakteen die so groß sind wie Bäume säumen den Weg. Die Farben hier unten sind ganz anders, es ist weniger Grün und mehr Gelb zu sehen. Es wirkt allgemein etwas trockener hier unten, obwohl es auch hier einen kleinen See gibt.

Wir sind unten im Krater angekommen als mein Blick auf eine schwarze Linie fällt, es ist jedoch keine Linie im eigentlichen Sinne, sondern eine Herde mit Gnus und Zebras. Es müssen tausende von Tieren sein die gerade mitten auf der Steppe auf dem Weg zum Wasser sind. Sie strömen förmlich im Gleichschritt hintereinander her. Daniel hat das Autodach inzwischen geöffnet, so das wir den Blick voll genießen können. Ich kann mich kaum losreisen und sage immer wieder laut WOW vor mich hin.

Daniel hält das Auto an und macht kurz den Motor aus, damit wir in Ruhe die vorbeiziehenden Zebras und Gnus beobachten können, ein Fehler. Denn das Auto will nicht mehr anspringen. Bis ich schaue steht Bakari aussen zwischen den Gnus und Daniel sagt er soll schieben. Aber wie soll Bakari das alleine schaffen? Kurz überlegt steige ich aus und helfe, die anderen Beiden steigen ebenfalls aus um Mitzuschieben. Zu viert geht es auch schneller und so springt auch sofort der Motor wieder an.

Seit 30 Minuten fahren wir nun durch die Herde, die nicht kleiner werden. Immer noch bewegen sich die Gnus auf das Wasserloch zu. Eine Herde Zebras haben bereits eine kleine Pfütze erreicht in der sie trinken. Wir setzen unsere Fahrt fort, und es dauert nicht lange da sehen wir ein Löwenpaar in der Steppe liegen. Jedoch scheinen sie gerade müde zu sein, denn Er regt sich kaum und sie schaut nur ab und an ob alles ok ist. Wir fahren weiter.

Kaffernbüffel, Strausse, Hyänen, Gazellen, Impalas....alles sehen wir hier unten. Elefanten in der ferne. Wir fahren die Wege ab und sehen erneut ein Löwenpärchen die aber weit weg in der Steppe laufen. Langsam bewegen wir uns auf den See zu, es wird etwas grüner. Daniel fährt einen Schleichweg, kehrt dann aber mangels Animals wieder um, gerade zum richtigen Zeitpunkt wie sich herausstellt.

Als wir gerade so vor uns hin fahren, im leisen Schritttempo, tauchen auf einmal 6 Löwenweibchen auf. Sie laufen auf dem Fahrweg vor uns her. Zielstrebig verfolgen sie einen Plan. Daniel macht einen kleinen Ausflug neben die Piste um näher an die Löwen zu kommen. Katja hätte so gerne ein Foto aus der Nähe, das sie jedoch so nah kommen hätten wir nicht gedacht. Inzwischen fahren wir wieder auf dem Weg, neben uns hat sich eine Löwin zum ausruhen gesetzt, die anderen laufen weiter Richtung einer Gruppe Zebras, diese dürften geschätzte 300 Meter weg stehen. Dann beginnt das Schauspiel. Die Löwinnen Handeln nach Blickkontakt um die Zebras einzukreisen. Es ist unglaublich mit welcher Absprache sie nach und nach näher an die Zebras herankommen. Eine Löwin bleibt etwas zurück, diese hat wohl auch das Hauptkommando. Als jede ihre Position hat, greift die erste Löwin von Rechts an. Die Zebras laufen auseinander, dann greift von Links die nächste Löwin an. Nacheinander greifen die Löwinnen an, bis nur noch 2 Zebras von der Gruppe getrennt sind und auf die zurückgebliebene Löwin zulaufen. Als die Zebras nah an der Löwin dran sind sprintet sie aus dem Gras, die Zebras können sich jedoch retten.

Es war wirklich ein Schauspiel, und ich bin froh das wir es erleben durften. Wir setzen unsere Fahr fort und kommen nun zu einem kleinen Wasserloch, Dort machen wir Lunch bei den Nielpferden. Leider müssen wir das Essen im Auto zu uns nehmen, da es hier große Vögel gibt die einem das Essen gerne aus der Hand klauen. Das wollen wir nun wirklich nicht riskieren und bleiben im Auto.

Wir waren jetzt in fast jedem Winkel des Kraters, und Daniel vermutet wohl im kleinen Wald noch etwas besonderes, wir fahren noch 4 – 5 x immer den gleichen Weg auf und ab, doch leider zeigt sich das Wunschtier (ich vermute es war ein Leopard) nicht. Nun müssen wir aber langsam los, denn unsere Zeit läuft langsam ab. Hinauf zum Kraterrand ist es wieder steil, fast alles im ersten Gang, der Motor läuft vermutlich hier schon etwas warm. Oben angekommen fahren wir hinab zum Gate zum auschecken.

Wir müssen heute noch nach Arusha, als ich auf die Anzeigentafel im Auto schaue, fällt mir der Zeiger der Kühlung auf. Dieser wandert immer mehr nach oben, und ich hatte meine Gedanken kaum zu ende gebracht, stehen wir auch schon das erste mal am Straßenrand. Mit Wasser kühlen wir um dann wieder kühles Kühlwasser aufzufüllen. Vermutlich könnte man jetzt Spiegeleier auf dem Motor braten.


Das ganze wiederholt sich leider noch 3 x. Und so dauert unsere Fahrt etwas länger. Wir beobachten auf der Fahrt die vielen Termitenhügel in der Steppe, sehen noch einige Giraffen herumlaufen und viele Massai die in den späten Nachmittagsstunden ihre Rinder wieder nach hause bringen.

Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir das hotel in Arusha. Wir beziehen das Zimmer und gehen sofort zum Essen. Wegen den Moskitos halten wir uns wieder nur kurz draussen auf und gehen frühzeitig zu Bett. Ausserdem sind wir durchaus von der Fahrerei etwas müde.

Langsam geht die Zeit in Afrika auch dem Ende zu. Morgen wollen wir uns Arusha ansehen....




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Jagdfieber


Lions go poach - Ngorongoro Krater



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Flamingos am Lake Manyara

Am Vormittag fahren wir nochmals in den Tarangire Nationalpark. Erst am Nachmittag machen wir uns auf den Weg Richtung Lake Manyara. Die fahrt dorthin dauert ca 2 Stunden. Diesmal schaffen wir die paar Kilometer ohne Panne, diesmal!

Wir fahren durch das Tor hinein und erblicken einen Pool, mir schiesst sofort durch den Kopf hier ein Bad zu nehmen. Und so kommt es dann auch. Nachdem wir den Rest des Nachmittags für uns verbringen dürfen plansche ich ein wenig im kühlen Nass. Bakari hat für uns wieder ein sehr gutes Essen gekocht. Hier am See ist das Mückenaufkommen natürlich etwas verstärkt und deshalb ziehen wir uns nach dem Essen sofort in das Zelt zurück.

Am nächsten Morgen soll es zum Lake Manyara Nationalpark gehen. Gleich nach dem Frühstück brechen wir auf. Daniel, Andi, Katja und ich sitzen wieder in unseren Kleinbus und schauen gebannt durch das geöffnete Dach in die Natur. Heute ist wohl „fighting day“, denn am Wegrad entdecken wir zwei Elefantenbullen die um ihre Dominanz kämpfen. Auch zwei streitende Giraffen und Flusspferde können wir bei ihrem treiben um die Macht beobachten.

Der Lake Manyara ist recht groß, man kann im Dunst gerade die andere Seite erkennen. An dem kleinen Flussausläufer sammeln sich gerade die Flamingos, es müssen hunderte sein. Es ist als wäre das Ufer von Rasa farbenen Stoff bezogen. Nur durch das starten und landen erkennt man das Treiben der Flamingos. Hier sehen wir erneut einen Leoparden im Baum sitzen. Man riecht ihn mehr als man ihn sieht, gut versteckt zwischen den blättern ruht er sich gerade aus. Als er merkt das es immer mehr Autos werden, verschwindet er im Dickicht. Wir machen einen kleinen Stopp erst oben auf einer kleinen Plattform, später fahren wir noch hinunter zum See um einmal auszusteigen.



Wir sehen auch hier am Lake Manyara, der Park ist 320 Quadratkilometer wovon 220 nur vom Lake bedeckt ist, viele Tiere, Giraffen, Elefantenherden, Gnus, Büffel, Strauße, Affen, Nielpferde, Zebras uvm. Große Herden und auch Einzelgänger laufen uns über den Weg. Im Westen wird der Park durch steile Klippen begrenzt. Nach vielen Stunden am Lake Manyara fahren wir wieder Richtung Camplodge um Bakari unseren Koch und die Zelte abzuholen. Wir bekommen dort noch Mittagessen und packen dann alles zusammen und beladen erneut das Auto. Daniel erklärt uns das wir auf dem Weg zum Ngorongoro Krater noch einige Stopps tätigen müssen.

Der erste Stopp ist bereits im nächsten Ort um noch etwas Lebensmittel einzukaufen. Wir bleiben im auto sitzen und werden aber gleich von Einheimischen belagert. Der eine bietet irgendwelche Kettchen und Armreifen an, der nächste will uns T-Shirts anbieten, und wieder andere fragen einfach wo wir herkommen und wie wir heissen. Zum Glück dauert der Einkauf von Bakari nicht zu lange und so starten wir durch.

Der nächste Stopp ist an einer Tankstelle, was auch gut so ist denn die Tanknadel war bereits ganz unten. Vollgetankt geht es dann weiter über eine kleine Passhöhe. Am Strassenrand ist wieder viel betrieb. Plötzlich biegt Daniel links hinein in einen sehr Touristischen Souvenir Shop. Wir schauen uns fragend an, bis uns Daniel erklärt wir möchten doch aussteigen und Kucken. Dabei hatte keiner von uns dreien Lust auszusteigen und zu Kucken, schon gar nicht an solch einem Platz wo es viel zu Kommerziell ist. Ausserdem suche ich mir gerne selbst aus wo und vor allem wann ich etwas als Souvenir kaufen möchte. Wir steigen dann doch aus um Daniel einen Gefallen zu tun. Nach ein paar Minuten geht die Fahrt dann weiter. Das gleiche Procedere wiederholt sich ein weiteres mal.

Gegen 16.30 erreichen wir das Gate zum Ngorongoro Krater. Hier muss Daniel wieder ein Permit holen das aber nur 24 Stunden Gültigkeit haben wird. D.h. man kann sich insgesamt nur 24 stunden am und im Krater aufhalten, wer länger bleibt muss Strafe bezahlen. Die Fahrt führt steil hinauf, bis wir auf 2300 m am Kraterrand einen Blick in den Krater selbst bekommen. Es ist kalt hier oben und ich ziehe mir eine Jacke über ehe Daniel uns ein paar Geschichtliche Fakten über den Krater, die Entstehung und die Menschen die dort leben erklärt. Er erklärt uns auch das die Elefanten hier deutlich größer sind als in den anderen Parks und das es hier keine Giraffen gibt.

Wir fahren weiter, vorbei an dem Grab von Michael und Bernhard Grzimek, die in früheren Jahren viel für den Ngorongoro Krater getan haben. Der Blick den wir während der Fahrt immer wieder zum Krater hinunter haben ist beeindruckend.

An einem Schild was den Zeltplatz ausweist biegen wir recht hinein. Nach ein paar Metern sehen wir weidende Zebras, es dürften um die 20 Tiere gewesen sein, beim zweiten hinsehen erkenne ich das diese inmitten der Zelte stehen. Ich traue meinen Augen kaum, auch Katja und Andi können den Anblick kaum fassen. Wir stellen das Auto ab und beginnen mit dem auspacken der Zelte. Bakari und Daniel wollen diese auf der Wiese neben den Zebras aufstellen. Im Gebüsch nach unten haben wir auch schon Elefanten gesehen.

Koch und Guide sind gerade mit dem Zeltaufbau beschäftigt als es Richtung Auto raschelt. Genau neben dem Auto steht erhöht ein 5000 l Wassertank der hier wohl die Toiletten und Duschen bestückt. Aber scheinbar nicht nur diese, denn der erste Elefant hält bereits seinen Rüssel in den Tank und bedient sich hier. Es dauert nicht lange da raschelt es erneut im Dickicht und auf einmal stehen 4 Elefanten einer stattlichen Größe am Wassertank neben unserem Auto. Das alles spielt sich etwa 15 Meter von unserem gerade aufgebauten zelt und etwa 5 Meter vor meiner eigenen Nase ab. Unser Auto ist immer noch offen und im Innenraum steht noch der Korb mit unseren frischen Gemüse. Scheinbar riechen das die Elefanten uns starren bereits fixiert auf den Toyota.

Ich sage Daniel bescheit das sein Auto wohl demnächst vermutlich etwas anders aussehen dürfte wenn die vier Dickhäuter an unseren Esskorb wollen. Daniel sagt einem Ranger im Jeep bescheit der sofort reagiert und mit heulendem Motor die Elefanten wieder hinunter in die senke vertreibt.

Wir genießen noch den Sonnenuntergang bis uns Bakari zum Essen ruft. Wir sind bereits hungrig. Gerade als wir fertig sind mit Essen kommt nochmals Daniel an unseren Tisch und erklärt uns das wir wenn möglich Nachts das Zelt nicht verlassen sollten. Ich bekomme große Augen da ich zum Abendessen noch mal bestimmt 4 Tassen Tee getrunken habe, zudem muss ich hier in Afrika durch das viele Trinken min. 1 x pro Nacht austreten, na das kann ja lustig werden.

Wir verschwinden in unser Zelt, neben uns grasende Zebras die sich hier neben uns wohl fühlen und die ganze Nacht Fressen werden. Ich hoffe das ich diese Nacht durchhalte....




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Spurensuche in der Tarangire

Es war eine Wohltat die Heisse Dusche im Hotel zu nutzen. Wir genießen das Frühstück mit dem wahrscheinlich letzten Blick auf den Kilimanjaro der sich an diesem Morgen noch ein mal von seiner schönsten Seite zeigt. Unser Safaritransfer kommt mit etwas Verspätung und so plaudern wir erneut ein wenig mit Stephan und den anderen. Was besser sei auf einer Safari, der klassische Jeep oder eben ein anderes Safarigefährt.

Wir sind noch zu keinem Ergebnis gekommen fährt unser Bus erneut vor. Es ist ebenfalls wieder einer dieser Toyota Kleinbusse mit zu öffnenden Dach und Vierradantrieb. Schwungvoll steigt unser Guide aus – Daniel. Ab diesem Augenblick ist uns klar das die Safari ein Erfolg werden wird. Daniel strahlt eine natürlich Freude an der Natur aus und spricht sehr gut Englisch. Er hat immer ein breites lächeln auf dem Gesicht, auch wenn er mal ins schwitzen kommt (dazu später mehr)..

Wir steigen ein, Daniel klärt uns auf das wir unterwegs noch den Koch aufsammeln werden und auch noch Andi, ein weiterer Mitreisender auf der Safari. Wir fahren nach Moshi City, dort wartet bereits Bakari (der Koch) und Andi. Wir laden auch noch ein paar Lebensmittel ein bevor die Fahrt dann weiter über Arusha zum Tarangire Nationalpark geht.

Wir müssen insgesamt mit etwa 3 Stunden fahrt Rechnen, die sich leider dank einer kleinen Panne etwas Ausweiten wird. Wir sind gerade mitten in der Pampa, nur links und rechts ein paar Hütten als Daniel unauffällig mit langsam werdenden Tempo auf einen Souvenirshop zusteuert. Wir haben mal wieder eine Autopanne, diesmal ist es der Reifen vorne rechts.

Wie wir es kennen drückt uns diesmal Daniel das Lunchpaket in die Hand und meint bis wir mit essen fertig sind ist auch das Auto wieder fahrbereit. Der Reifenwechsel geht auch wirklich schnell von statten, was etwas länger dauert ist das besorgen / reparieren des Ersatzreifens. Daniel verschwindet mit dem ganzen Rad irgendwohin, die Straße entlang. Bakari erklärt uns die Situation und das in 15 Minuten Daniel wieder hier sein. Die Afrikanischen 15 Minuten wachsen sich zu gut 1 stunde aus. Dann kommt leicht mit Schweissperlen auf der Stirn Daniel mit dem autoreifen rollend zurück zum Auto. Es geht weiter.

Die Landschaft verändert sich wieder und verwandelt sich in eine Trockenzone die einer Steppe gleicht. So stelle ich mir die Serengeti vor. Im vorbeirauschen sehen wir Massaidörfer, Rinderherden, Straßenläden, Kinder die uns zuwinken. Daniel schaut immer auf die Straße da er den Schlaglöchern ausweichen will um nicht einen weiteren Plattfuß zu provozieren. Es ist bereits Nachmittag als wir unser Camp am Tarangirepark erreichen. Der Nationalpark hat eine Größe von 26.000 Quadratkilometer und beinhaltet sogar einen kleinen Teil der Serengeti. Bekannt ist die Tarangire auch für die Vielzahl der Affenbrotbäume und der Vielfalt an Tieren.

Am Zeltplatz lässt Daniel Bakari aussteigen und die Zelte werden ausgeladen. Sofort fährt Daniel mit uns weiter zum Eingang des Parks. Nach dem Registrieren geht es sofort weiter auf einer staubigen Sandpiste, vorher öffnet Daniel noch unser Autodach. Wir sind kaum ein paar Meter gefahren haben wir schon die ersten Zebraherden vor der Nase. Meist sind diese gemischt mit Gnus in einer Herde zu beobachten. Unser Guide scheint sich gut auszukennen und so fährt er auch kleinere Wege. Wir sehen eine große Herde Elefanten, es dürften so an die 20 Stück gewesen sein, Familien mit kleinen Elefanten die einfach die Straße queren.

Wir sind unglaublich nah dran an den Tieren, so hätte ich mir das niemals vorgestellt. Wir sehen wirklich alles, Giraffen, Affen sogar einen Baumlöwen der sich gerade auf dem Baum ausruht.


Leider setzt die Dämmerung ein, so das wir uns auf den Rückweg zum Gate machen müssen. Der Sonnenuntergang ist auch hier besonderst schnell, muss wohl an der Äquatornähe liegen. Wir machen im traumhaften Licht des Sonnenunterganges noch einige Fotos. Gegen 18.00 erreichen wir das Zeltcamp, das Essen ist bereits fast fertig. Den Abend lassen wir bei einer kleinen Akrobatikeinlage zweier Einheimischer ausklingen. Ein langes draussen sitzen ist leider nicht möglich da wir großen Respekt vor den Malariamücken hier unten haben. Und so gehen wir ins Zelt und freuen uns auf den kommenden Morgen.


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Abschied vom Berg – Etappe 6

Wir haben die letzten 7,1 km vor uns. Bevor wir starten geht es noch um das Trinkgeld. Wir bitten Dawson nun alle Porter, den Koch zusammenzurufen. Wir haben bereits am Abend alles vorbereitet und genau überlegt wer wie viel bekommt. Insgesamt hatten uns 7 Leute begleitet. Doch plötzlich stehen da 8 Personen! Irgendwie steht da ein Porter den ich die letzten 6 Tage nicht einmal an unserer Seite oder in den Camps gesehen habe. Ich entscheide mich erstmal den bekannten Gesichtern das entsprechende Trinkgeld zu geben. Dawson bekommt sein Geld als vorletzter, man sieht seinem Gesicht an das er darauf wartet das auch der untergemogelte Porter sein Geld bekommt. Aber für diesen hatte ich nichts vorbereitet. Und so drehe ich mich kurz um noch ein paar Dollar aus meinem Geldbeutel zu ziehen. Ich schau dem Mogelporter in die Augen und drücke ihm Wortlos das Geld in die Hand ohne ihm die Hand zu schütteln.

Dann geht es los, der Weg führt durch den feuchten Regenwald, von allen Bäumen hängen seltsame Geflechte herunter. Ab und zu hört man einer dieser bunten Vögel rufen oder auch mal ein Rascheln im Gebüsch. Wir werden begleitet von Dawson der uns am Wegesrand immer mal wieder etwas Zeigt. Der Weg führt entlang eines kleines Bachlaufes der auch immer wieder kleine Wasserfälle zeigt.

Es ist still, jeder macht sich über die letzten Tage wohl so seine Gedanken. Dann kommt von hinten Freedom der uns ebenfalls die letzten Kilometer begleiten wird. Der Rest der Mannschaft nimmt einen anderen Weg, den Weg der extra für die Porter gemacht wurde, damit der Hauptweg für die Coca Cola Touristen frei bleibt.

Ich bin gerade in Gedanken versunken als es aus Dawson herausplatzt. Er hält uns an und will mit uns beiden etwas besprechen. Er nimmt uns zur Seite und redet in leisem Ton. Wie immer schaut er uns dabei nicht direkt an, ist einer seiner Eigenarten die uns bereits den letzten Tagen aufgefallen ist. Vermutlich hängt das mit seiner Erziehung zusammen, wir sind darüber aber nicht böse sondern respektieren es.

Dann rückt er heraus mit dem was er sagen möchte. Er bittet uns unten am Marangu Gate, wo die Ein- /Ausschreibung stattfindet, wenn wir uns erneut in das Große dicke Buch eintragen bei Nachfrage zu sagen wir wären am Gillmanspoint gewesen (ab Gillmanspoint gilt der Kilimanjaro als Bestiegen). Er erklärt uns das es für Ihn als Guide sehr wichtig sei, da sie entsprechend bewertet und auch bezahlt werden. Vor allem wäre es für seine zukünftigen Touren wichtig. Katja und ich sehen uns kurz an und willigen dann ein. Wir sind uns dessen bewusst welche Tragweite unsere Entscheidung hier haben würde. Da wir mehr als zufrieden mit unseren Guides und den Portern waren, gibt es für uns keinen Grund hier irgendwem etwas hereinzudrücken. Es war auch unsere eigene Entscheidung dem Berg frühzeitig den Rücken zu kehren. Wenn wir es drauf angelegt hätten, könnten wir jetzt sicher evtl. den Gipfel vorweisen, doch um welchen Preis?

Den Rest des Weges sprechen Katja und ich nochmals ausführlich über das Politikum hier am Kilimanjaro, welches uns durch diese Situation noch viel bewusster wird. Wir sind uns nun im klaren darüber das alle Statistiken und Zahlen über Gipfelerfolge am Kilimanjaro nicht echt sind, sondern manipuliert. Unten am Marangu Gate lotst uns Dawson direkt an die Ausschreibung. Er spricht auf Swaheli kurz mit dem dortigen Personal und dieser hält uns das Große Buch unter die Nase, eine kurze Rückfrage wo wir waren lässt uns nun Gillmanspoint antworten.

Wir gehen weiter zum Auto das uns nach Moshi zurückbringen wird, auch die Porter werden noch ein Stück mitfahren. Im Auto liegt der braune Umschlag wo unsere Urkunden enthalten sind. Als wir am Hotel in Moshi ankommen steht hier schon der nette Sales Manager vom ersten Tag und fragt auch sofort bei Dawson nach wo wir waren, er hält ihm den braunen Umschlag unter die Nase und somit ist alles im grünen Bereich. Nachdem unsere Urkunde abgestempelt wird erhalten wir das stück der Politik. Keine Bedeutung für mich oder Katja, aber für Dawson und seine Mannschaft gold wert.

Nach und nach laufen auch die anderen ein die am selben Tag im gleichen Hotel gestartet sind, bekannte Gesichter. Wir essen gemeinsam zu Abend und diskutieren noch lange über das Politikum am Kilimanjaro. Für mich wird an diesem Abend klar das ich zu bekannte Berge in Zukunft eher meiden werde. Auch wenn Tanzania von dem Berg lebt, auch wenn ich gerne mein Geld gerne in diesem Land gelassen habe, auch wenn ich so viele Leute unterstützen konnte, das es am Ende doch nur um Politik geht stößt mir etwas auf.

Klar ist auch das die Geschichten die man um den Berg hört nicht alle der Wahrheit entsprechen, keine Statistik stimmt und der Gipfelerfolg nachweislich nicht der Häufigkeit entspricht wie es propagiert wird.

Wir haben auch am Berg gesehen/gehört wie respektlos andere Nationen mit den Einheimischen umgehen. Geschlagen werden um den Gipfel um jeden Preis zu erreichen. So manche verlassen den Kilimanjaro nicht mehr mit eigenen Füßen. Auch die Todesrate ist wohl deutlich höher als es jemals irgendwo geschrieben stehen wird. Ich bin froh, das ich hinter die Kulissen blicken konnte und heute mein Fazit daraus ziehen kann.

Weiter geht es dann am nächsten Früh mit der Safari.....




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Google Map - Tourenguide


Größere Kartenansicht



Heute habe ich angefangen über Google Map einige Tourenpunkte und Bilder dazu einzufügen. Das Ergebnis seht ihr ja oben. Ist der direkte Fensterlink ihr könnt Euch also alles heranzoomen und draufklicken :-)

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summit - so nah und doch so fern…







Auf dem Weg zum Kibu-Hut fragte mich Dawson ob mit Tanja alles ok sei.
Ich meinte ja alles ok sie macht nur pole pole…
Nun lag sie neben mir im Zelt und es ging ihr wirklich nicht gut. Sie hatte hämmernde Kopfschmerzen und meinte sie steigt morgen lieber nicht auf. Große Enttäuschung lag im Gesicht. Dann verweigerte sie Waschwasser und Essen dann machte ich mir richtig Sorgen. Da saß ich nun alleine im Essenszelt und grübelte was ich machen sollte.
Ich stand mitten im Essen auf (die Spagetti waren etwas matschig, wegen Wassersparmaßnahme) und schaute nochmals in unser Zelt. Ich sprach mit ihr ab das ich unsere Guides bitten würden, dass sie noch heute mit ihr absteigen. Kurzentschlossen ging ich zum Kochzelt und bat Dawson nach Tanja zu schauen. Dawson meinte wir hätten ein Problem, wir haben ja nur ein Zelt für uns zwei. Er ging zur Rezeption und wollte um einen Hüttenplatz bitten für Tanja, ich ging mit ihm. Dort an der Rezeption fiel die Entscheidung das ich am Kibu-Hut einen Hüttenplatz bekommen sollte wenn ich mich stark genug fühlen würde könnte ich diese Nacht mit „Freedom" aufsteigen. Die Anderen würden mit Tanja noch heute Abend absteigen. Ich überlegte hin- und her und willigte dann ein zu bleiben.

Dann brach die Hektik aus, ein Porter schleppte meinen noch offenen Seesack in die Hütte.
Ich mit der Matte hinterher…Kurz installiert verabschiedete ich mich von Tanja. Dawson versicherte mir sie würden sich gut um Sie kümmern. Wir umarmten uns nochmals und ich verschwandt dann in meine Hütte.
Man hatte mich in einem 8-Bettzimmer untergebracht. Dieses war nur durch 6 Personen belegt.
Freedom kam nochmals rein und meinte den Rucksack soll ich da lassen nur das nötigste kommt mit auf den Gipfel und ich soll mich warm anziehen, er würde mich in der Nacht wecken. An Schlaf war nicht zu denken, keiner schlief in diesem Raum, jeder wälzte sich hin- und her. Schon 2 Std später klopfte es, es war grad mal 10.30 Uhr und Mohammed stand vor mir …Ich packte schnell meinen Kram zusammen den Rucksack sollte ich doch mitnehmen, wegen der Trinkblase und natürlich Pass und Geld. Der Rest sollte in der Hütte bleiben.
Also schnell alles zusammengekramt und fertig gemacht nur mein Schloss fehlte. Nun begann die wilde Sucherei, weil wohl dort oben viel geklaut wird und die Beiden waren sehr bedacht das mir nachher nichts fehlt. Leider war die Suche ergebnislos

Nach ein paar Schlucken Tee und 3 Keksen. Kaffee wurde mir untersagt;) wegen des Luftholens (und das passiert mir Kaffeejunky) gings raus in die Dunkelheit. Freedom schritt voran und ich mit Stirnlampe hinterher, den Rucksack auf den Rücken, einen Stöcken in der rechten Hand den anderen hatte Freedom.

„Den Rucksack trägst du", meinte er. „Wenn du nicht mehr laufen kannst nehm ich ihn"
ausserdem meinte er noch: „God is with you" und „ich führe dich zum Uhru Peak!"

Ausser einem kleinen Lichtkegel sah man nichts und wir schritten langsam die Geröllserpentinen hoch.
Nach einer Weile meinte er: „Schau nicht nach vorne, schau nach unten, sonst bekommst du Panik"
Wir waren die ersten, weiter unten sahen wir dann die Schlange (lauter kleine Lichter) der weiteren Bergsteiger…

Nach 1,5 Std begann mein Körper zu plötzlich zu schwanken und entzog sich meiner Kontrolle. Mir wurde schlagartig irrsinnig kalt. Ein Gefühl von Seekrankheit…„Freedom" (Second-Guide) meinte ich soll mich schnell ducken es geht vorüber…Aber mein Gefühl sagte mir ich möchte runter, nichts riskieren, nicht für ein paar Minuten Gipfelglück.
Um ca. 23.30 Uhr Nachts stieg ich also wieder ab (vielmehr wir surften die Geröll-Serpentinen herunter) um dann noch ein paar Stunden in der Hütte auf 4700 den Schlaf zu suchen. Ich fragte noch ob wir sofort absteigen würden, gleich noch in der Nacht zum Horombo Hut, aber er meinte nein, nein…

Um 5.30 Uhr entschädigte ein phantastischer Sonnenaufgang für die vorangegangene Nacht:)
Ich durfte wieder Kaffee zu mir nehmen;) und huschte vor die Hütte um ein paar schöne Aufnahmen zu machen.
Freedom nahm meinen Rucksack ich den Foto und gemeinsam stiegen wir ab, ganz schnell, endlich durfte ich wieder Gas geben!
Auf dem Weg trafen wir einen älteren Mann der mir gleich berichtete er habe eine schwarzgekleidete Frau beim "Sunbathing" gesehen. Man war ich froh, das hiess Tanja ging es wieder gut:)
Bald darauf fielen wir uns auch wieder in die Arme.
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Auf zum Regenwald – Etappe 5

Von dem Gepolter gegenüber werde ich wach. Ich versuche mich erst einmal zu orientieren in der Hütte. Dann öffne ich im Liegen die Tür einen Spalt und sehe hinaus. Draußen ist es bereits hell und in den Hütten mir gegenüber schon das große Waschen mit einer Schüssel voll heißem Wasser. Ich ziehe mir frische Sachen an und gehe vor meine Hütte, schau mir die Umgebung im Hellen an. Gestern Nacht als ich hier angekommen bin war es ja dunkel.

Gerade kommt Dawson ums Eck und fragt wie es mir geht. Ich habe immer noch deutliches Kopfbrummen. Nehme auch gleich noch eine weitere Aspirin. Dawson bemüht sich um eine Tasse heißen Tee, was hier gar nicht so einfach scheint.

Meine Sachen kann ich noch in der Hütte lassen bis das Zelt aufgestellt ist. Ich nutze diese Zeit und setze mich in Ruhe auf einen Stein in der Sonne. Um mich herum ist große Aufbruchstimmung. Die einen gehen gerade los Richtung Kibo, die anderen nehmen bereits den Abstieg in angriff. Ich werde hier auf Horombo Hut auf Katja warten. In Gedanken errechne ich mir die Zeit wann sie ca hier sein müsste wenn alles glatt geht.



Dann höre ich plötzlich eine bekannte Stimme von hinten. Es dürfte so gegen 9 – 9.30 Uhr gewesen sein. Katja und ich fallen uns erst einmal in die Arme, dann gehen wir hoch zum aufgestellten Zelt wo sich die Mannschaft gerade etwas ausruht. Katja kommt fast aus dem erzählen nicht heraus, es überschlagen sich die Ereignisse (Sie wird diese Stunden der Trennung sicher selbst nochmals beschreiben) Wir sitzen einen Moment zusammen, essen getrocknete Bananen und Nüsse als uns Dawson fragt wie wir nun weiter verbleiben wollen. Katja und ich beschließen anstatt auf Horombo Hut noch eine Nacht zu verbringen lieber bis Mandara Hut abzusteigen.

Die Mannschaft packt erneut alles zusammen und bricht dann kurz hinter uns auf. Die Landschaft ist auf dieser Seite (Süd) ganz anders als auf der Rongai (Ost) Seite. Es ist deutlich grüner bis viel weiter oben, weniger Geröll, der Weg ausgebaut wie eine breite spur. Die Pflanzenauswahl ist auch auf dieser Seite eine ganz andere. Und man sieht hier kurz nach Horombo keinen Kilimanjaro mehr am Abstieg. Hier wird uns so richtig bestätigt das wir die Richtige Wahl für unsere Route genommen haben. Vorallem haben wir so zwei Seiten des Berges kennengelernt.



Wir genießen mehr die Landschaft als den Weg selbst. Es kommen uns hier auf der Coca Cola Route auch einige entgegen, Japaner, Amerikaner, es sind viele älterem Alters. Bis wir am Übergang des Regenwaldes sind sehen wir bereits die ersten Colobus Affen die sich hastig von Baum zu Baum schwingen. Die Luft wird deutlich feuchter und langsam ist mein Kopfhämmern auch fast weg.





Im Camp wimmelt es bereits von Menschen. Die meisten sind am Aufstieg. Katja sieht nur die beiden Schweizer mit denen sie auf Kibo Hut in der Hütte lag. Er hat es geschafft bis Uhurupeak, sie musste ebenfalls aufgeben. Nach einem kurzen Smaltalk gibt es Abendessen. Freedom hat wieder ein sehr gutes essen gezaubert. Fast ein wenig wehmütig nehmen wir die letzten Happen. Dawson bespricht noch mit uns den nächsten Tag bevor wir uns ins Zelt legen und versuchen zu schlafen. Was in dieser Nacht vor Affengebrüll leicht schwierig wird. Denn man hat ständig den Eindruck als würden die Affen direkt vor dem Zelt sitzen.........


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Kibo Hut, Auf- und Abbruch – Etappe 4

Die Sonnenstrahlen wärmen bereits am Morgen, obwohl wir uns ja schon auf knapp 4000 m befinden. Mohamed stellt uns sogar den Frühstückstisch in die Sonne. So können wir beim frühstücken bereits den Kilimanjaro genießen. Es soll heute die vorletzte Etappe auf dem Weg nach oben werden. Zum Kibo Hut der auf 4700 m liegt. Von dort aus beginnt dann die letzte Etappe zum Gipfel. Die Gegend wird einsam und nur ein kleiner sichtbarer Pfad schlängelt sich über die Steinwüste. Es ist kalt geworden, jetzt merkt man deutlich den Unterschied je höher man kommt.



Inzwischen haben wir Handschuhe und eine dickere Jacke übergezogen, Sogar die Kapuze habe ich wärmend über meinen Kopf gestülpt. Die Abstände für kleine Pausen werden kleiner. Noch am Morgen haben wir uns mit den 3 Amerikanern unterhalten, diese sind inzwischen weit außer sichtweite.





Unterwegs nehmen wir an diesem Tag unser Lunch ein, der Koch hat hierfür ein kleines Paket für jeden gezaubert. Aber irgendwie habe ich hier schon nicht mehr den großen Hunger. Katja geht es gut. Wir setzen den Weg fort. Es wird immer einsamer, bis zu einem kleinen Punkt an dem wir auf die Maranguroute schauen können. Wie kleine Ameisen sieht man Menschen von dort kommen die ebenfalls auf den Kibo Hut wollen.















Wir sehen bereits die kleine Zeltstadt und die Einschreibung an der gerade einige Schlange stehen. Dawson bringt uns erst einmal zu unserem Zelt, er holt uns wenn an der Einschreibung niemand mehr steht. Es dauert keine 15 Minuten da sind wir dann mit registrieren dran. Wir hinterlassen erneut unsere Daten woher > wohin und gehen sofort wieder ins Zelt. Irgendwie bin ich geschafft außerdem hämmert es in meinem Kopf als würden hier Trommler ihr vergnügen suchen.

Ich entschließe mich für eine Paracetamol und eine Aspirin. Als uns Mohamed zu Tee und Popcorn holen will habe ich schon keine so rechte Lust. Hier oben müssen wir auch mit dem Wasser etwas haushalten, da es hier oben keinerlei Wasserstelen gibt. Unser Team hat also das Wasser für die nächsten 2 Tage vom Third Cave bis hierher getragen. Auch Katja und ich haben unsere Behältnisse zum Anschlag gefüllt mit zum Kibo gebracht.

Wir verschwinden wieder im Zelt um uns ein wenig auszuruhen. Denn in dieser Nacht soll es irgendwann zwischen 23.00 und 24.00 zum Gipfel losgehen. Nochmals über 1000 hm die wir in ca 5 – 6 Stunden zurücklegen müssen. Mein kopf fühlt sich immer noch an wie ein Konzertsaal voller Trommler, auch die Aspirin oder Paracetamol haben keine Besserung gebracht. Inzwischen liege ich im Schlafsack und es friert mich von innen heraus. Mohamed bringt und das Waschwasser, welches ich bereits verweigere. Nach ca. einer halben Stunde holt er uns zum Essen. Ich schicke Katja alleine los da ich zu diesem Zeitpunkt nicht mal an Essen denken kann.

Inzwischen haben wir mit Dawson diskutiert. Er meinte ich solle bis Mitternacht, wo Katja starten wird, ausharren, da wir nur ein Zelt haben. Katja überlegt inzwischen ob sie mit mir zurück bzw. eine Stufe runter geht (um ca 1000 hm). Zu beginn unserer Reise haben wir ausgemacht, wem es gut geht der soll es auch versuchen. Inzwischen sind meine Lippen leicht blau und ich sage erneut zu Dawson das ich noch heute, am besten sofort bis Horombo Hut (3700 m) absteigen will. Dawson bemüht sich nun für Katja einen Hüttenplatz zu bekommen, es wird langsam Hektisch und die Dämmerung bricht ebenfalls langsam herein.

Katja hat einen Schlafplatz in einer Hütte bekommen, mit 2 Schweizern teil sie sich die Hütte. Dawson, 2 Träger und ich beginnen den Abstieg, es wird langsam dunkel. Mit 2 Stirnlampen für 4 Leute gehen wir das Stück der Maranguroute bis zum Horombo Hut hinab. Der klare Himmel kommt uns gerade recht, ist doch auch hier der Weg im dunkeln eher Abenteuerlich. Dazu kommt das auch ich müde bin und mich der abstieg volle Konzentration kostet. Noch immer trommelt es in meinem Kopf. Als wir nach 3 Stunden Horombo erreichen ist es Stockdunkel und zu spät um noch das Zelt aufzubauen. Dawson verhandelt mit der Einschreibung und am Ende bekomme ich ebenfalls einen Hüttenplatz für diese Nacht.

Ich bin alleine in einer 4er Hütte und komme nun etwas zur Ruhe. Hier auf der „coca cola“ Route (so nennt man unter Insidern die Marangu Route, da 85 % der Kilimanjaro besteiger diese Route wählen) funktioniert auch nach 3 Tagen wieder ein Funknetz. Ich nutze die Gelegenheit um eine SMS an meinen Mann zu schicken. Denn auch er hat wohl die letzten 3 Tage unruhige Nächte gehabt. Ich kann Entwarnung geben und berichte kurz über meinen Abstieg und das es mir gut geht.

Ich bin ziemlich kaputt und schlafe dann schnell ein, in Gedanken bin ich jedoch bei Katja und ihrem Aufstieg Richtung Gipfel............


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